Suchtvorbeugung als persönliche Aufgabe
Der Bund für drogenfreie Erziehung e.V. (BdE) ist eine Arbeitsgemeinschaft, in der PädagogInnen, Eltern, Jugendgruppen-Leiterinnen und andere zusammenfinden, die an einer aktiven Suchtvorbeugung interessiert sind.
Sucht wird von uns als eine mögliche Folge ausweichenden Verhaltens verstanden, bei dem sich durch zunehmende Gewöhnung an dieses Verhalten ein Zwang entwickelt hat, ein bestimmtes Mittel (Tabak, Alkohol, Medikamente, illegale Drogen) immer wieder einnehmen oder eine bestimmte Tätigkeit (Essen, Fernsehen, Spielen, Chatten, Arbeiten) ständig wiederholen zu müssen.
Suchtvorbeugung muss also ausweichendes Verhalten aufzeigen und Alternativen anbieten, wie auf unangenehme Situationen, Menschen oder Entscheidungen reagiert werden kann, ohne dass sich eine Gewöhnung an das Ausweichen einstellt.
Der BdE widmet seinen Arbeitsschwerpunkt den Suchtformen, die mit einer Mitteleinnahme – dem Suchtmittel – verbunden sind. Besonderes Augenmerk richtet er hierbei auf die legalen Drogen Nikotin und Alkohol.
Echter Rausch kommt von innen
Der BdE möchte mit seiner suchtvorbeugenden Arbeit dem Gebrauch dieser »Alltagsdrogen« ebenso entgegenwirken wie jenem illegaler Drogen. Dabei will der BdE
- erreichen, dass die Suchtproblematik in allen pädagogischen Arbeitsfeldern umfassend berücksichtigt wird,
- alle Maßnahmen fördern, die zu einer bewussten Auseinandersetzung mit der Suchtproblematik führen.
Aufgrund seines Verständnisses der Suchtentstehung möchte der BdE ganz besonders solche Aktivitäten unterstützen, die ihm geeignet erscheinen,
- den Erstkontakt mit Suchtmitteln zu verzögern,
- den Suchtmittelkonsum zu senken,
- Alternativen zum Suchtmittelkonsum aufzuzeigen,
- Kinder und Jugendliche zu einem suchtmittelfreien Leben anzuregen,
- ausweichendes Verhalten als möglichen Beginn einer Sucht bewusst werden zu lassen,
- ausweichendem Verhalten entgegensteuern zu lernen, wenn es sinnvoll ist.
Sober is sexy
Der BdE ist hervorgegangen aus dem 1896 in Flensburg gegründeten Deutschen Verein enthaltsamer Lehrer, einem Berufsverband der Abstinenzbewegung, der später Deutscher Bund für alkoholfreie Kultur hieß. Seit 1980 arbeitet er unter dem gegenwärtigen Namen.
Die alkoholfreie Lebensweise wird auch heute noch von den Mitgliedern des BdE als sichtbarer Ausdruck einer Alternative zum Suchtmittelkonsum verstanden.
Darüber hinaus steht der BdE jedoch allen offen, die selbst nicht alkoholfrei leben, die aber die Grundsätze und Ziele des BdE anerkennen und seine Arbeit unterstützen wollen.